
Thiruvanantapuram – Kanyakumari – Madurai – Thiruvanantapuram
Das Fernweh hat mich schon wieder gepackt und ich muss ganz dringen auf und davon nach Indien.
Dieses Mal führt mich meine Reise um den Südzipfel herum und auch wieder wie so oft mit der Eisenbahn. Ich bin gespannt.
Thiruvanantapuram
Als Start einer meiner interessantesten Reisen im Süden Indiens habe ich mir Thiruvanantapuram, das frühere Trivandrum, herausgesucht.
Thiruvananthapuram, die Hauptstadt von Kerala, ist eine Stadt mit reichem kulturellem Erbe und natürlicher Schönheit. Bekannt für den Padmanabhaswamy-Tempel, der einer der reichsten Tempel Indiens ist, zieht die Stadt viele Pilger an.
Mit der Eisenbahn, der Indian Railway, plane ich über die südlichste Spitze Indiens, dort wo gleich schon Sri Lanka beginnt, bis nach Madurai zu fahren. Dort möchte ich mir den farbenfrohen Tempel mit den Goldenen Kuppeln anschauen.
Zuvor aber muss ich noch in Thiruvanantapuram den Padmanabhaswamy-Tempel anschauen, wo 2011 ein sagenhafter Schatz an Diamanten, Rubine, Smaragde und 536 Kilogramm Goldmünzen gefunden wurde. So dachte ich jedenfalls. Leider ist der Tempel für nicht-Hindus jedoch nicht mehr betretbar, sodass ich mir ihn nur von außen anschauen konnte.
In Thiruvanantapuram selbst kann ich als Spot das Restaurant gegenüber dem Bahnhof empfehlen. Dieses hat kein Treppenhaus, die Gäste laufen in einer Art Schneckenhaus in die oberen Stockwerke. Hier werden auch (und das ist in Indien sehr ungewöhnlich) Rindergerichte angeboten. Geführt wird das Restaurant von der South Indian Coffee Company.
Am Ende meiner Reise kehrte ich dann nach Thiruvanantapuram zurück. Hier hatte ich die seltene Gelegenheit einer Aufführung des Kathakali-Tanzes beizuwohnen; nicht eines Touristentanzes, sondern einer traditionellen Theateraufführung über mehrere Stunden.
Kanyakumari
Das eigentliche Ziel meiner Sehnsucht auf dieser Reise ist der Küstenort Kanyakumari. Südlicher als diesem Ort gibt es in ganz Indien keinen Flecken.
Kanyakumari ist berühmt für ihre atemberaubenden Sonnenauf- und -untergänge über dem Zusammenfluss von Indischem Ozean, Arabischem Meer und Golf von Bengalen. Kanyakumari ist ein bedeutender Wallfahrtsort und zieht Besucher mit ihrer natürlichen Schönheit und spirituellen Atmosphäre an. Die einzigartige geographische Lage und kulturelle Vielfalt machen Kanyakumari zu einem unvergesslichen Reiseziel.
Von hier aus kann ein unbeschreiblicher Panoramablick von Ost nach West genossen werden.
Hier habe ich in einem Hotel mit direktem Blick auf den Hafen übernachtet – ein Traum.
Madurai
Weiter ging es dann mit dem Nachtzug nach Madurai – auch wieder in einem Großraumwagen. Wir fuhren abends los und kamen erst am nächsten Morgen früh in Madurai an.
Untergebracht war ich im „New College House“ – dies kann ich nur empfehlen. (Update 2024: heute würde ich diesen Ort nicht mehr uneingeschränkt empfehlen.)
Madurai ist bekannt für den prächtigen Meenakshi-Tempel, ein Meisterwerk der dravidischen Architektur. Dieser historische Tempel ist der Göttin Meenakshi und ihrem Gemahl, Lord Sundareswarar (Shiva), gewidmet und zieht jedes Jahr Millionen von Pilgern und Touristen an. Mit seinen 14 majestätischen Gopurams (Türmen), die mit tausenden farbenfrohen Statuen von Göttern, Göttinnen und mythischen Kreaturen verziert sind, ist der Meenakshi-Tempel ein visuelles Spektakel.
Im Inneren des Tempels befinden sich kunstvoll gestaltete Hallen, darunter die berühmte Halle der Tausend Säulen, die für ihre exquisite Steinmetzarbeit bekannt ist. Der Tempelkomplex ist nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch ein kulturelles Herzstück, das die reiche Geschichte und Tradition von Madurai widerspiegelt. Der Tempel ist besonders während des jährlichen Meenakshi Thirukalyanam Festivals lebendig, das die himmlische Hochzeit der Gottheiten feiert.
Madurai und der Meenakshi-Tempel bieten einen tiefen Einblick in die spirituelle und kulturelle Vielfalt Südindiens und sind ein Muss für jeden Besucher.