
Mumbai – Daman – Surat – Vadodara – Ahmedabad – Palitana – Mumbai
Oh, und schon wieder hat mich mein Indien in den Bann gezogen und ich muss unbedingt wieder auf Reisen gehen. Nach der letzten eher romantisch, religiös orientierten Reise hat es mich nun Richtung Mumbai und Ahmedabad gezogen; eine Städtetour. Hier werde ich auch versuchen, die Wege abseits der touristischen Spots zu erkunden.
Wie bei all meinen Reisen war auch dieses Mal mein Hauptverkehrsmittel die Eisenbahn.
MumbaiMumbai, oft als das Herz von Indien bezeichnet, ist eine lebendige Metropole, die mit ihrer Vielfalt und Dynamik beeindruckt. Besonders der Süden Mumbais bietet in Colaba eine faszinierende Mischung aus Kultur, Geschichte und Moderne. Immerhin konnte ich von Flughafen direkt mit dem Bus bis zum Gateway of India fahren.
Colaba, ein historisches und touristisches Viertel, ist bekannt für seine lebhaften Straßenmärkte, charmanten Cafés und den ikonischen Colaba Causeway. Hier trifft Tradition auf Moderne, während ich alles finden konnte, was ich für den Start meiner Reise benötigte (SIM-Karte, Restaurants, Idly-Stalls). Ich bin mal wieder im „YMCA Branch Colaba“ abgestiegen, was eigentlich kein Hotel im engeren Sinne ist. Aber mit einem sagenhaft günstigen Preis liegt diese Übernachtungsmöglichkeit mitten in Colaba, direkt „neben“ Gateway of India und Taj Mahal Palace. Ein Highlight im Süden Mumbais ist der Gateway of India. Dieses imposante Bauwerk am Hafen wurde 1924 errichtet und symbolisiert das koloniale Erbe der Stadt. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen und bietet einen atemberaubenden Blick auf den natürlichen Hafen von Mumbai. Direkt gegenüber dem Gateway of India befindet sich der berühmte Hotelkomplex Taj Mahal Palace. Dieses luxuriöse Hotel, das 1903 eröffnet wurde, ist nicht nur für seine prachtvolle Architektur bekannt, sondern auch für seine Rolle in der Geschichte Mumbais. Es hat schon zahlreiche prominente Gäste beherbergt und bleibt ein Symbol für Eleganz und Gastfreundschaft. Mein guter Freund ist bei dieser Reise der Chowpatty Beach geworden, ein beliebter Stadtstrand am Ende des Marine-Drive, der besonders am Abend lebendig wird. Hier treffen sich Familien, Paare und Freunde, um die kühle Meeresbrise zu genießen, lokale Snacks zu probieren und den spektakulären Sonnenuntergang zu beobachten. Chowpatty Beach ist ein Ort, an dem die entspannte Lebensfreude Mumbais spürbar wird. |
DamanDaman, eine charmante Küstenstadt an Indiens Westküste, bietet eine faszinierende Kombination aus Stränden, historischer Architektur und kulinarischen Genüssen. Die Strände laden zu entspannten Spaziergängen und gemütlichen Picknicks ein. Ich bin im Hotel Brighton, direkt fußläufig zum Strand, abgestiegen. Das war eine gute Entscheidung. Das Hotel war gepflegt, die Zimmer sauber und groß. Was will man mehr. Die historische Bedeutung Damans zeigt sich im beeindruckenden Moti Daman Fort, einer Festung aus dem 16. Jahrhundert, die Relikte der portugiesischen Kolonialzeit beherbergt. Kulinarisch verwöhnt Daman mit einer einzigartigen Mischung aus portugiesischen und indischen Einflüssen. Frische Meeresfrüchte dominieren die Speisekarten, mit besonderen Delikatessen wie Fisch-Curry, Garnelen und gegrilltem Fisch. |
SuratVon Daman bin ich mit dem Zug dann gleich weiter gefahren nach Surat, eine Stadt in Gujarat, Indien. Sie ist bekannt für ihre Diamantenindustrie. Die Stadt am Ufer des Tapi-Flusses verbindet historische Bedeutung mit modernem Fortschritt. Wichtige Sehenswürdigkeiten sind das Surat Castle, ein Festungsbau aus dem 16. Jahrhundert, und das lebhafte Dutch Garden. Diese habe ich jedoch ausgelassen und bin zu Fuß die Stadt erkunden gegangen, habe einige Tempel besichtigt und auch am Parsi Hospital vorbei gekommen. Leider ist es Nicht-Parsen nicht gestattet, die Parsi-Tempel zu betreten, was ich schade fand. |
VadodaraWeiter ging es nach Vadodara, auch bekannt als Baroda, eine historische Stadt in Gujarat, beherbergt eine faszinierende Sehenswürdigkeit: die Shiva-Statue im Sur Sagar Lake. Diese majestätische Statue des Hindu-Gottes Shiva thront inmitten des ruhigen Wassers des Sees und ist ein beeindruckendes Wahrzeichen der Stadt. Die Shiva-Statue im Sur Sagar Lake ist nicht unbedingt eine superwichtige Pilgerstätte, aber ein beliebtes Ziel für Touristen. Umgeben von einer friedlichen Atmosphäre und einem malerischen Ambiente zieht die Statue Besucher an, die ihre spirituelle Bedeutung erleben möchten. Direkt in fußläufiger Entfernung hat mich dann ebenfalls einer der in Indien üblichen Märkte angezogen. Überall mal schauen, gefunden habe ich dann doch nichts. |
AhmedabadEin Hauptziel meiner Reise war Ahmedabad, eine Stadt im Bundesstaat Gujarat, ein lebendiges Zentrum von Geschichte und Kultur. Als eine der ältesten Städte des Landes hat Ahmedabad eine reiche historische Bedeutung, die sich in ihren beeindruckenden Denkmälern und historischen Gebäuden widerspiegelt. Funfact am Rande: das Hotel Lucky, ein kleines Frühstücks-Café, hat mitten im Gastraum einige muslimische Gräber, von denen niemand weiß, wie alt sie sind oder wer dort begraben ist. Sie werden dennoch liebevoll gepflegt. Ein weiteres bemerkenswertes Gebäude ist das Green House. Das Green House ist ein entspannendes Café mitten im Grünen und mitten in der Altstadt und befindet sich unter einem überdachten Pavillon eines Innenhofs. Hier gibt es super leckeres Dosa und andere Köstlichkeiten nach westlichem Standard. Ich selbst fand ja das New Irani Restaurant in der Salapose Road authentischer und mindestens ebenso lecker. |
PalitanaVorletzter Stopp meiner Reise war die Stadt Palitana mit ihren heiligen Tempeln der Jains oben auf einem Berg. Palitana, eine Stadt im indischen Bundesstaat Gujarat, ist ein bedeutendes Zentrum des Jainismus und ein wichtiger Pilgerort für Anhänger dieser Glaubensrichtung. Die Stadt ist berühmt für ihre atemberaubende Sammlung von Jain-Tempeln, die auf dem Shatrunjaya Hill errichtet wurden. Eine herausragende Eigenschaft von Palitana ist die Bedeutung des Veganismus in der jainistischen Gemeinschaft. Jainisten glauben an die Prinzipien der Gewaltlosigkeit und des Mitgefühls gegenüber allen Lebewesen, daher praktizieren viele von ihnen eine streng vegetarische oder sogar vegane Lebensweise. Die Jain-Tempel von Palitana sind ein eindrucksvolles Zeugnis für die religiöse Hingabe und künstlerische Pracht der jainistischen Tradition. Mit ihren kunstvollen Schnitzereien, filigranen Architekturen und spirituellen Atmosphären ziehen die Tempel Gläubige und Besucher aus aller Welt an, die die spirituelle Ruhe und Schönheit dieses heiligen Ortes erleben möchten. Zu finden sind die Tempel am Ende eines Aufstiegs über 3500 Treppenstufen und über insgesamt 600 Höhenmetern. Ich habe auch nach dem Besuch von Palitana noch Monate an dieses Ereignis denken müssen, weil ich mir beim Abstieg einen schmerzenden Bluterguss in beiden Knieen zugezogen habe.
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MumbaiNach einer 12-stündigen Reise im Nachtzug bin dann wieder gut in Mumbai angekommen. Hier plante ich, in der Gegend Andheri abzusteigen. Andheri, ein lebhaftes Viertel in Mumbai, ist bekannt für seine Vielfalt, Kultur und lebendige Atmosphäre. Als ein wichtiger Handels- und Wohnbezirk beherbergt Andheri eine Mischung aus traditionellen Märkten, modernen Einkaufszentren und pulsierenden Straßenmärkten. Hier finden sich auch zahlreiche Restaurants, Cafés und Unterhaltungsmöglichkeiten. Von Andheri kommt man recht gut mit der Metro sowohl zum Strand von Versova Beach. Hier scheint ein wenig das junge und geldige Publikum aus zu gehen. Jedenfalls ist es in dieser Gegen durchaus möglich, selbstgebrautes Craftbier neben Schnitzel Wiener Art oder auch ein Weinlokal zu genießen. Vor Jahren war das in Mumbai undenkbar. Alles in Allem war dies ein guter Trip durch das heutige Mumbai mit ein wenig Tempeln und Zeit für das aktuelle Leben in dieser Metropole. |