Soloreise 2023 / 2024

Das weltberühmte Hotel Taj Mahal Palace in Mumbai, Maharestra. / The world-famous Taj Mahal Palace hotel in Mumbai, Maharestra.
Soloreise 2023/24 nach Mumbai - Daman - Surat - Vadodara - Ahmedabad - Palitana - Mumbai

Mumbai – Daman – Surat – Vadodara – Ahmedabad – Palitana – Mumbai

Oh, und schon wieder hat mich mein Indien in den Bann gezogen und ich muss unbedingt wieder auf Reisen gehen. Nach der letzten eher romantisch, religiös orientierten Reise hat es mich nun Richtung Mumbai und Ahmedabad gezogen; eine Städtetour. Hier werde ich auch versuchen, die Wege abseits der touristischen Spots zu erkunden.
Wie bei all meinen Reisen war auch dieses Mal mein Hauptverkehrsmittel die Eisenbahn.

Mumbai

Mumbai, oft als das Herz von Indien bezeichnet, ist eine lebendige Metropole, die mit ihrer Vielfalt und Dynamik beeindruckt. Besonders der Süden Mumbais bietet in Colaba eine faszinierende Mischung aus Kultur, Geschichte und Moderne.
Deswegen hat es mich auch zu Beginn meiner Reise hier her gezogen, auch wenn mir bewusst ist, dass diese Gegend von Mumbai dann doch wieder eher der Touristen-Hotspot ist.

Immerhin konnte ich von Flughafen direkt mit dem Bus bis zum Gateway of India fahren.

TIPP
Öffentlich vom Mumbai Airport nach Colaba 
Ich war mir ja erst nicht sicher, ob es eine gute Idee sein wird, öffentlich direkt nach der Ankunft in Mumbai schon das erste „Ich frag mich durch“-Experiment zu starten.
Aber immerhin wusste ich ungefähr, dass außerhalb des Airports links hinter dem Parkhaus irgendwo eine Buchhaltestelle sein müsste, von der aus man öffentlich nach Colaba kommt.
Aber wie finden? Und wird das nicht eigentlich mega überlaufen sein?
Nein, alles ganz einfach.
Links hinter dem Parkhaus noch hinter den Moto-Rikshas komme ich aus dem Flughafengelände heraus. Dort sehe ich auch gleich schon einige Menschen auf Busse warten. Und da habe ich wirklich Glück gehabt; es gibt auch einen Fahrkartenverkäufer von oder für BEST. BEST ist das Online-Zahlsystem für den Öffentlichen Nachverkehr in Mumbai. Normalerweise benötigt man als Mumbaianer eine entsprechende Plastikkarte und alle Fahrscheine werden direkt abgebucht. Wer sowas nicht hat, kann jedoch nach wie vor beim Schaffner oder beim Fahrkartenverkäufer bezahlen.
So habe ich mich durchgefragt, wo denn ein Bus nach Colaba geht und der freundliche Verkäufer hat mir gleich weitergeholfen.
Für sage und schreibe 170 INR (ca. 2 EUR, was aber verglichen mit den Bahntickets eher teuer ist) bin ich dann ca eine Stunde Später direkt am Gateway of India ausgestiegen. Und das beste war, dass der Bus klimatisiert, aber nicht zu kalt und auch sagenhaft leer war. So hatte ich direkt zu Beginn meines Indien-Trips eine schöne Sightseeing-Tour.

Colaba, ein historisches und touristisches Viertel, ist bekannt für seine lebhaften Straßenmärkte, charmanten Cafés und den ikonischen Colaba Causeway. Hier trifft Tradition auf Moderne, während ich alles finden konnte, was ich für den Start meiner Reise benötigte (SIM-Karte, Restaurants, Idly-Stalls).

Ich bin mal wieder im „YMCA Branch Colaba“ abgestiegen, was eigentlich kein Hotel im engeren Sinne ist. Aber mit einem sagenhaft günstigen Preis liegt diese Übernachtungsmöglichkeit mitten in Colaba, direkt „neben“ Gateway of India und Taj Mahal Palace.
Und mit den Tischtennisspielern und dem Schreibmaschinenkurs in der Halle hat es auch noch eine „strange“ Atmosphäre.

Ein Highlight im Süden Mumbais ist der Gateway of India. Dieses imposante Bauwerk am Hafen wurde 1924 errichtet und symbolisiert das koloniale Erbe der Stadt. Es ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen und bietet einen atemberaubenden Blick auf den natürlichen Hafen von Mumbai.
Genau hier starten auch einige Fähren, so z.B. zur Insel Elephanta oder nach Alibag, die ich genommen habe.

Direkt gegenüber dem Gateway of India befindet sich der berühmte Hotelkomplex Taj Mahal Palace. Dieses luxuriöse Hotel, das 1903 eröffnet wurde, ist nicht nur für seine prachtvolle Architektur bekannt, sondern auch für seine Rolle in der Geschichte Mumbais. Es hat schon zahlreiche prominente Gäste beherbergt und bleibt ein Symbol für Eleganz und Gastfreundschaft.
Hier habe ich mir in dem Restaurant „Masala Kraft“ ein Seafood-Menü mit Weinbegleitung geleistet. Für indische Verhältnisse war das sagenhaft teuer. Aber der Gedanke, die Küche des Taj Mahal auszuprobieren geht mir schon jahrelang durch den Kopf; und dann wird es irgendwann Zeit ihn wahr zu machen.

Mein guter Freund ist bei dieser Reise der Chowpatty Beach geworden, ein beliebter Stadtstrand am Ende des Marine-Drive, der besonders am Abend lebendig wird. Hier treffen sich Familien, Paare und Freunde, um die kühle Meeresbrise zu genießen, lokale Snacks zu probieren und den spektakulären Sonnenuntergang zu beobachten. Chowpatty Beach ist ein Ort, an dem die entspannte Lebensfreude Mumbais spürbar wird.
Hier kam ich direkt mehrmals her, um mein geliebtes Pav Baji zu genießen, das ist ein Kartoffel-Tomaten-Ingwer-Koriander-Gemüse, das mit in Butter angebratenen soften Buns gegessen wird

Daman

Daman, eine charmante Küstenstadt an Indiens Westküste, bietet eine faszinierende Kombination aus Stränden, historischer Architektur und kulinarischen Genüssen. Die Strände laden zu entspannten Spaziergängen und gemütlichen Picknicks ein.

Ich bin im Hotel Brighton, direkt fußläufig zum Strand, abgestiegen. Das war eine gute Entscheidung. Das Hotel war gepflegt, die Zimmer sauber und groß. Was will man mehr.

Die historische Bedeutung Damans zeigt sich im beeindruckenden Moti Daman Fort, einer Festung aus dem 16. Jahrhundert, die Relikte der portugiesischen Kolonialzeit beherbergt.
Das alles habe ich jedoch angesichts der Kürze der Zeit nur von außen gesehen. Immerhin konnte ich am Strand mein erstes Kamel in Indien sehen. Das war sicher dafür gedacht, dass Touristen oder Kinder darauf einmal kurz am Strand auf und ab zu reiten.

Kulinarisch verwöhnt Daman mit einer einzigartigen Mischung aus portugiesischen und indischen Einflüssen. Frische Meeresfrüchte dominieren die Speisekarten, mit besonderen Delikatessen wie Fisch-Curry, Garnelen und gegrilltem Fisch.
Hier habe ich auch den berühmten Bombay Duck gegessen, ein leckeres Fischgericht. Als Hauptzutat dient ein vor der Küste Mumbais gefangener Echsen- oder Eidechsenfisch.

Surat

Von Daman bin ich mit dem Zug dann gleich weiter gefahren nach Surat, eine Stadt in Gujarat, Indien. Sie ist bekannt für ihre Diamantenindustrie. Die Stadt am Ufer des Tapi-Flusses verbindet historische Bedeutung mit modernem Fortschritt. Wichtige Sehenswürdigkeiten sind das Surat Castle, ein Festungsbau aus dem 16. Jahrhundert, und das lebhafte Dutch Garden. Diese habe ich jedoch ausgelassen und bin zu Fuß die Stadt erkunden gegangen, habe einige Tempel besichtigt und auch am Parsi Hospital vorbei gekommen. Leider ist es Nicht-Parsen nicht gestattet, die Parsi-Tempel zu betreten, was ich schade fand.

Vadodara

Weiter ging es nach Vadodara, auch bekannt als Baroda, eine historische Stadt in Gujarat, beherbergt eine faszinierende Sehenswürdigkeit: die Shiva-Statue im Sur Sagar Lake. Diese majestätische Statue des Hindu-Gottes Shiva thront inmitten des ruhigen Wassers des Sees und ist ein beeindruckendes Wahrzeichen der Stadt.

Die Shiva-Statue im Sur Sagar Lake ist nicht unbedingt eine superwichtige Pilgerstätte, aber ein beliebtes Ziel für Touristen. Umgeben von einer friedlichen Atmosphäre und einem malerischen Ambiente zieht die Statue Besucher an, die ihre spirituelle Bedeutung erleben möchten.

Direkt in fußläufiger Entfernung hat mich dann ebenfalls einer der in Indien üblichen Märkte angezogen. Überall mal schauen, gefunden habe ich dann doch nichts.

Ahmedabad

Ein Hauptziel meiner Reise war Ahmedabad, eine Stadt im Bundesstaat Gujarat, ein lebendiges Zentrum von Geschichte und Kultur. Als eine der ältesten Städte des Landes hat Ahmedabad eine reiche historische Bedeutung, die sich in ihren beeindruckenden Denkmälern und historischen Gebäuden widerspiegelt.

Funfact am Rande: das Hotel Lucky, ein kleines Frühstücks-Café, hat mitten im Gastraum einige muslimische Gräber, von denen niemand weiß, wie alt sie sind oder wer dort begraben ist. Sie werden dennoch liebevoll gepflegt.

Ein weiteres bemerkenswertes Gebäude ist das Green House. Das Green House ist ein entspannendes Café mitten im Grünen und mitten in der Altstadt und befindet sich unter einem überdachten Pavillon eines Innenhofs. Hier gibt es super leckeres Dosa und andere Köstlichkeiten nach westlichem Standard.

Ich selbst fand ja das New Irani Restaurant in der Salapose Road authentischer und mindestens ebenso lecker.

Palitana

Vorletzter Stopp meiner Reise war die Stadt Palitana mit ihren heiligen Tempeln der Jains oben auf einem Berg.

Palitana, eine Stadt im indischen Bundesstaat Gujarat, ist ein bedeutendes Zentrum des Jainismus und ein wichtiger Pilgerort für Anhänger dieser Glaubensrichtung. Die Stadt ist berühmt für ihre atemberaubende Sammlung von Jain-Tempeln, die auf dem Shatrunjaya Hill errichtet wurden.

Eine herausragende Eigenschaft von Palitana ist die Bedeutung des Veganismus in der jainistischen Gemeinschaft. Jainisten glauben an die Prinzipien der Gewaltlosigkeit und des Mitgefühls gegenüber allen Lebewesen, daher praktizieren viele von ihnen eine streng vegetarische oder sogar vegane Lebensweise.

Die Jain-Tempel von Palitana sind ein eindrucksvolles Zeugnis für die religiöse Hingabe und künstlerische Pracht der jainistischen Tradition. Mit ihren kunstvollen Schnitzereien, filigranen Architekturen und spirituellen Atmosphären ziehen die Tempel Gläubige und Besucher aus aller Welt an, die die spirituelle Ruhe und Schönheit dieses heiligen Ortes erleben möchten.

Zu finden sind die Tempel am Ende eines Aufstiegs über 3500 Treppenstufen und über insgesamt 600 Höhenmetern. Ich habe auch nach dem Besuch von Palitana noch Monate an dieses Ereignis denken müssen, weil ich mir beim Abstieg einen schmerzenden Bluterguss in beiden Knieen zugezogen habe.

TIPP
Mein Tipp für Palitana
Leiste Dir den Luxus, von 4 Trägern hoch und runter getragen zu werden, oder mindestens den Weg bergab solltest du Dir für ca. 2500 INR leisten.

Mumbai

Nach einer 12-stündigen Reise im Nachtzug bin dann wieder gut in Mumbai angekommen.

Hier plante ich, in der Gegend Andheri abzusteigen.

Andheri, ein lebhaftes Viertel in Mumbai, ist bekannt für seine Vielfalt, Kultur und lebendige Atmosphäre. Als ein wichtiger Handels- und Wohnbezirk beherbergt Andheri eine Mischung aus traditionellen Märkten, modernen Einkaufszentren und pulsierenden Straßenmärkten. Hier finden sich auch zahlreiche Restaurants, Cafés und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Von Andheri kommt man recht gut mit der Metro sowohl zum Strand von Versova Beach. Hier scheint ein wenig das junge und geldige Publikum aus zu gehen. Jedenfalls ist es in dieser Gegen durchaus möglich, selbstgebrautes Craftbier neben Schnitzel Wiener Art oder auch ein Weinlokal zu genießen.

Vor Jahren war das in Mumbai undenkbar. Alles in Allem war dies ein guter Trip durch das heutige Mumbai mit ein wenig Tempeln und Zeit für das aktuelle Leben in dieser Metropole.

Info

Die ist ausdrücklich eine private Website mit Privaten Reiseeindrücken, die gerne mit anderen Menschen geteilt werden. Jeder kann jedoch auch andere Erfahrungen machen. Ein Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit wird ausdrücklich ausgeschlossen.

Für jemanden der selbst eine Indien-Reise plant, ein Hinweis: Indien ist sehr groß und eine Reise durch ganz Indien während 1 oder 2 Wochen ist nicht nur beschwerlich, sondern auch mit Reisestress verbunden. Meine hier vorgestellten Routen fokussieren sich eher auf kleine Touren, die binnen zwei oder drei Wochen mit der indischen Eisenbahn gut zu bewältigen sind.